Was ist Inflation?

Das Wort „Inflation“ leitet sich vom lateinischen Wort „inflare“ ab, was soviel bedeutet wie „aufblähen“. Bei einer Inflation bläht sich immer die Geldmenge auf. Die Inflation wird durch den Anstieg der Menge an Geld und Krediten verursacht. So hat sich die gesamte Geldmenge M3 der Europäischen Zentralbank von 4.715 Mrd. Euro im Jahr 2000 auf 16,377 Mrd. Euro im Juni 2024 mehr als verdreifacht. Die Geldmenge M3 umfasst Bargeld, kurzfristige Bank-, Spar- und Termineinlagen, Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile sowie Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu 2 Jahre.

Geldmenge und Preisanstieg

Laut der Wirtschaftstheorie bedeutet Inflation, dass das allgemeine Preisniveau von Waren und Dienstleistungen in einer Wirtschaft in einem bestimmten Zeitraum steigt. Im Allgemeinen ist mit Inflation die Preisinflation gemeint, beziehungsweise ein Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Dies bedeutet, dass eine Inflation gleichbedeutend mit einer Wertverminderung des Geldes – Geldentwertung – ist, wodurch die Kaufkraft des Geldes sinkt. Als Maßstab für die Inflation wird die Inflationsrate angewandt. Die Inflationsrate wird normalerweise mithilfe des Verbraucherpreisindex (VPI) berechnet und entspricht der (jährlichen) prozentualen Veränderung des Preisindex.

Offizielle Statistiken vs. Wahrnehmung

Glaubt man den offiziellen Statistiken („Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ – Winston Churchill), so bewegt sich die Inflationsrate in der EU seit 2000 bei ca. 2,1% und in Deutschland bei 1,9%.

Wenn die Menschen gefragt werden, wieviel Geld man heute in Euro bezahlen müsste, um das gleiche zu erhalten wie im Jahre 2000 mit 100 D-Mark, würden die meisten Menschen antworten „ungefähr das Doppelte“, nur in einer anderen Währung. Das entspricht also in etwa einer Vervierfachung der Preise.

Laut Statistik sind die Preise in den letzten 24 Jahren allerdings nur um ca. 50% gestiegen!

Wie kommt es, dass die offizielle Statistik von der gefühlten bzw. wahrgenommenen so dermaßen abweicht?

 

 

Das Ziel der EZB und seine Auswirkungen

Die EZB zielt auf eine Inflation von 2 %, um „die Preise stabil zu halten“. Alleine diese Aussage ist bereits eine Lüge. Preisstabilität bedeutet, dass ich morgen das gleiche zahle wie gestern und nicht etwas mehr. Hier kommt der Faktor Zeit zum Tragen, wie bereits beim Josefspfennig aufgezeigt.

Bei nur 2% Inflation haben sich bereits nach 35 Jahren die Preise verdoppelt.

 

Um nun eine Inflation von 2% sicherzustellen, wird der Verbraucherpreisindex regelmäßig so angepasst, das es passt. Entweder werden Dinge, die deutlich teurer geworden sind weniger stark berücksichtigt, oder Dinge, welche weniger stark oder gar günstiger geworden sind werden überproportional gewichtet. So wird bspw. der technische Fortschritt negativ abgezinst. Wenn zum Beispiel ein Handy heute genauso viel kostet wie vor einem Jahr, es ist aber ein Update mit mehr technischen Entwicklungen drin, dann wird der Preis abgezinst. Man spricht hier vom sog. Hedonisches Verfahren.

 

Methoden der Inflationsberechnung 

Ein Wissenschaftler hat einmal den Warenkorb von 1980 in den USA gleich gelassen und geschaut, wie sich dann die Inflation entwickelt hätte. Hier wären wir bei ca. 7-8% Inflation.

 

Eine gängige und anerkannte Berechnungsformel für die Inflation ist die von Milton Friedman. Diese besagt, dass Inflation entsteht, wenn die Geldmenge schneller wächst als die Wertschöpfung in der realen Wirtschaft. Geldmengenwachstum M3 – Wirtschaftswachstum (BIP) = Inflation

Legen wir die Geldmengenvermehrung der EZB seit 2000 zugrunde, so ist die Geldmenge um 5,3% pa. gestiegen.

Das Wirtschaftswachstum (BIP) liegt in Deutschland seit 2000 bei ca. 1%. In der EU ist es in etwa gleich.

Demnach hätten wir eine echte Inflation von ca. 4,3%, was dem subjektiven Empfinden und der tatsächlichen Inflationsrate deutlich näher kommt.

 

 

Der wahre Inflationsdruck 

Was ist nun der Grund dafür, dass die Inflationsrate manipuliert wird?

Stell Dir vor, die Politik würde Dir vermitteln, dass Dein Geld jedes Jahr 4-5% weniger Wert wird, dein Gehalt aber nur um 1,5-2% im Durchschnitt steigt. Wie würdest Du reagieren? Warum konnte vor 50 Jahren ein Mann eine Familie mit 2-3 Kindern finanzieren und sich eine kleine Immobilie leisten, während heute in vielen Familien Mann und Frau arbeiten gehen müssen, damit sie die Familie ernähren und alle Rechnungen bezahlen können?

Wenn der Wert Deines Geldes jedes Jahr um 4% abnimmt, dann ist Dein Geld in 17 Jahren bereits nur noch die Hälfte Wert. Anders ausgedrückt: Du musst in 17 Jahren ca. das Doppelte von dem bezahlen als heute. Da Dein Gehalt oder Deine Guthaben auf Konten und in Versicherungen als absolute Zahl nicht weniger werden, realisierst Du den Kaufkraftverlust nicht. 10.000€ sind schließlich 10.000€, auch wenn es in 17 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 5.000€ hat. Du siehst es nicht. Genau deshalb ist die Inflation so gefährlich in der (nicht) Wahrnehmung!

 

Inflation ist letztlich eine perfide Form der Enteigung, die der Bürge(r) nicht realisiert, da ihm ja nicht direkt in die Tasche gegriffen wird.

 

Wie kannst Du Dich in Zukunft davor schützen?

Tausche wertloses Papier- bzw. Giralgeld in echte Sachwerte um. Diese sind zumindest Inflationssicher! Steigt die Inflation, steigt auch der Preis des Sachwerts. Warum? Weil Du durch die Geldmengenausweitung mehr wertloses Papiergeld benötigst, um den gleichen Sachwert kaufen zu können. Alle Sachwerte sind heute dramatisch teurer als im Jahr 2000. Siehe Aktienmarkt, Immobilien, Rohstoffe und Kryptowährungen.

 

 

„Würden die Menschen das Geld- und Finanzsystem verstehen, gäbe es eine Revolution noch vor morgen früh.“ – Henry Ford


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